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Freitag, 12. September 2014

Chromebook: Erste Android-Apps laufen jetzt nativ unter Chrome OS

Nachdem Google auf der I/O-Entwicklerkonferenz im Juni angekündigt hatteAndroid-Apps auf Chromebooks zu bringen, wird das Feature nun endlich freigegeben. In einem begleitenden Blogeintrag werden die ersten Anwendungen des Smartphone- und Tablet-Betriebssystems vorgestellt, die künftig auch im Chrome Webstore auffindbar sind – darunter Vine, Evernote und Duolingo. Die App wird dabei nicht einfach auf das Chromebook gespiegelt, sondern läuft dank der eigens entwickelten Runtime nativ auf dem Chrome OS-Gerät.
Mittlerweile sind Chromebooks in der Wahrnehmung des Verbrauchers angekommen – zumindest in den USA, wo die mit Googles „Browser OS“ betriebenen Laptop Bestseller bei Amazon sind. In hiesigen Gefilden haben die preiswerten Geräte mit Chrome OS hingegen noch Nachholbedarf in Sachen Marktsättigung. Neben der hierzulande naturgemäß ausgeprägten Datenschutz-Bedenken wird auch das nur überschaubare Angebot an nativen Anwendungen kritisiert. Mit dem Einzug von Android-Apps in den Chrome Webstore dürfte zumindest beim letztgenannten Problem nachgebessert werden.
In einem Blogeintrag stellt Google die ersten auf Chrome OS lauffähigen Android-Anwendungen vor. So können Besitzer eines Chromebooks künftig Duolingo, Evernote, Sight Words und Vine nativ auf ihrem Laptop verwenden. Die Apps werden dabei nicht etwa via Internet gespiegelt, sondern laufen dank der eigens entwickelten App Runtime für Chrome (ARC) direkt auf der Hardware des Chromebooks. Obwohl sich ARC noch in der Beta-Phase befindet, ist es damit schon möglich, reguläre Android-APIs zu verwenden um etwa Zugriff auf die Kamera zu erlangen. Entwickler von Apps für Android müssen dabei prinzipiell keine Veränderungen in ihrem Code vornehmen. Allerdings empfiehlt es sich, die Anwendung für die Benutzung mit Tastatur und Maus zu optimieren.
Google wird in den nächsten Monaten mit ausgewählten Entwicklern zusammenarbeiten um weitere Android-Apps auf Chrome OS zu bringen. Somit dürften schon bald einige qualitative Anwendungen im Chrome Webstore landen. Indirekt dürften davon auch Android-Geräte profitieren, die mit externen Eingabegeräten gesteuert werden. Aus unserer Sicht ist das weitere Nahrung für die Vermutung einer mittelfristigen Fusion von Android und Chrome OS – auch wenn der Verantwortliche für beide Plattformen, Sundar Pichai, derartige Pläne verneint.

Donnerstag, 26. Juni 2014

Chrome OS: Kann zukünftig Android-Apps nutzen und Benachrichtigungen spiegeln [Google I/O 2014]

Seit Sundar Pichai nicht mehr nur Chef des Chrome-, sondern auch des Android-Teams von Google ist, munkelt man davon, dass beide Plattformen zukünftig enger zusammenwachsen werden. Auf der Keynote der Google I/O, die noch zur Stunde in San Francisco stattfindet, wurde nun ein erster Schritt in diese Richtung präsentiert: Zukünftig werden Chromebooks nicht nurBenachrichtigungen von Android-Geräten anzeigen können, sondern sogar ganze Android-Apps.
Nachdem Apple vor wenigen Wochen die engere Vernetzung von OS X und iOS, also Desktop- und mobilem Betriebsystem vorgestellt hat, zieht Google nun nach: In kommenden Versionen wird Googles leichtgewichtiges Desktop-Betriebssystem Chrome OS besser mit Android zusammenarbeiten. So können sich Nutzer etwa automatisch auf einem Chromebook einloggen, wenn ihr Smartphone in der nähe ist. Außerdem werden Benachrichtigungen vom Smartphone auf das Chromebook gespiegelt, etwa bei eingehenden Nachrichten oder wenn der Akkustand sich neigt. Eine ähnliche Funktion bietet derzeit schon die App Pushbullet.
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Doch Googles Ansatz geht noch weiter: Sogar Android-Apps sollen mit wenig Mehraufwand der Entwickler auf Chromebooks lauffähig sein. Auch diese werden ihren aktuellen Zustand über mehrere Geräte hinweg aktuell halten und sogar beschränkten Zugriff auf die APIs von Chrome OS haben, um etwa die integrierte Kamera zu nutzen.
Wie genau der Prozess vonstatten gehen wird, ist nicht bekannt. Wir bezweifeln, dass tatsächlich APK-Dateien in einer virtuellen Umgebung installiert werden können. Vielmehr tippen wir darauf, dass Chrome-Apps ihren Android-Pendants nachempfunden und parallel zur App des Smartphones installiert werden, ganz ähnlich den Apps für Android Wear.
So oder so, sollten genügend Entwickler das Angebot annehmen, könnte dies großen Mehrwert für Chrome OS bedeuten.

Dienstag, 11. März 2014

Sundar Pichai: Chrome- und Android-Chef spricht über Wearables, Chrome OS, Android, YouTube Music & Microsoft

Den Release des SDK für Wearable Devices bestätigte Sundar Pichaibereits auf der SXSW-Konferenz, doch im Zuge eines On-Stage-Interviews wurde Googles Android- und Chrome-Chef noch zu vielen weiteren Themen befragt. Unter anderem wurde die Lizenzierung der Google Play-Dienste thematisiert, aber auch ein möglicher YouTube Music-Dienst sowie auch die Frage danach, was Pichai getan hätte, wenn er als neuer CEO von Microsoft auserkoren worden wäre.

Keine Google-Smartwatch, stattdessen Fokus auf Plattformen und APIs

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Konzepte für eine eventuelle Smartwatch mit Google Now-Fokus
Laut Pichai sieht sich Google mit Android OS als ein Unternehmen, welches im Prinzip für viele unterschiedliche Technologie-Bereiche eine geeignete Software-Plattform bieten möchte. Wörtlich sagte Pichai aus, dass man sich „auf Plattformen und APIs fokussieren” wolle — eine Smartwatch direkt von Google dürfte damit also vorerst aus dem Rennen sein, allerdings wird gemunkelt, dass LG an einem entsprechenden Produkt arbeitet. Pichai sieht die Entwicklung der Wearable Devices im Moment noch in den Kinderschuhen, man „kratze aktuell nur an der Oberfläche“.

Android oder Chrome OS als Software für Thermostate und Rauchmelder, vorerst keine Zusammenführung

Dennoch habe Google ein reges Interesse daran, Android auf möglichst viele unterschiedliche Geräte zu bringen, was auch die Akquisition von Nest erklärt. Das Unternehmen stellt Thermostate und Rauchmelder her, die mit dem Smartphone bedient werden können und wurde vor kurzem für 3,2 Milliarden US-Dollar von Google gekauft. Weiteren Informationen zufolge soll Nest alszentrale Entwicklungsabteilung für Hardware fungieren. Den Seitenhieb des Moderators, ob man sich nun für die Regulierung der Heizung auf Google+ anmelden müsse, entschärfte Pichai umgehend – allerdings arbeite man aktuell tatsächlich an einer geeigneten Software, basierend auf Chrome OS oder Android, um eine geeignete Schnittstelle für die Produkte von Nest zu bieten. Obwohl Google zumindest die Verwendung der für Chrome entwickelten Web-Applikationen unter Android offiziell bestätigt hat, verneinte Pichai abermals eine vollständigen Zusammenführung der beiden Plattformen.

Android ist und bleibt offen – trotz Lizenzvereinbarungen

Es gab noch weitere kritische Fragen in dem Interview, denen sich Pichai stellen musste: Dazu zählte etwa Googles recht rigide Bestimmungen gegenüber den Herstellern von Android-Geräten. So gab es Gerüchte um versteckte Klauseln in den Lizenzabkommen, die besagten, dass der Zugriff auf die Google-Apps nur gewährt wird, wenn diese bei den Geräten auch als die Standard-Applikation eingestellt wird. Wenn ein Hersteller also zum Beispiel nicht auf eine Google Play-Zertifizierung verzichten möchte, darf dieser angeblich nicht Bing oder Baidu anstelle von Google als primäre Suchmaschine verwenden.
Pichai wies derartige Vorwürfe nur indirekt zurück und bezeichnete Android als eines der offensten Systeme, die er je gesehen habe. Wer auf eine Android-Version ohne Google-Dienste setzen wolle, könne dies ohne Probleme tun. Unternehmen allerdings, die nicht auf die Google-Applikationen verzichten wollen, müssen sich nun einmal an bestimmte Vereinbarungen halten, auf Details wollte Pichai trotz hartnäckiger Nachfragen der Reporter nicht weiter eingehen.

Musik-Abos auf YouTube zwar sehr interessant für Google, allerdings nicht offiziell bestätigt

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Ebenso verzichtete Sundar Pichai darauf, den schon lange erwarteten YouTube Music Service offiziell zu verkünden. Tatsächlich war kürzlich sogar in einem APK-Teardown ein deutlicher Hinweis aufgetaucht, dass Nutzer sich in Zukunft ähnlich wie bei Spotify den Zugang zu legaler Musik auf YouTube erkaufen können. Zwar sagte Pichai, dass der Konsum von Musik über YouTube ein sehr interessantes Thema für Google sei. Es wurde allerdings verneint, dass Google im Zuge der Einführung eines kostenpflichtigen Abonnements auch die Rechte an der Übertragung von Sportevents kaufen wolle, da dies schlicht und ergreifend zu kostspielig sei.

Smalltalk über Project Ara/Tango und Pichai als Microsoft-CEO

Microsoft vs. Google
Neben der mit Spannung erwarteten Entwicklung von Project Ara, dem modularen Smartphone, sowie Project Tango zur 3D-Echo-Lokalisierung mit mobilen Devices und bereits bekannten Informationen wie Googles Einstellung zur Akquisition von WhatsApp durch Facebook und die sehr guten Verkaufszahlen von Chromecast wurde von Pichai auch über Googles Verhältnis zu Microsoft gesprochen. So wurde Google von einem Reporter dafür kritisiert, sich nicht genug für die Hardware-Partner einzusetzen, die von Microsoft aufgrund der Verwendung bestimmter Netzwerkprotokolle immer wieder verklagt werden — obwohl das eigentliche Ziel der Angriffe offenbar der Suchmaschinenriese selbst ist.
Laut Pichai sei man sich des Problems bewusst und arbeite im Hintergrund daran, auf Kongress-Ebene Veränderungen im Patentrecht zu erwirken, anstatt sich auf einen Gerichtsprozess gegen Microsoft einzulassen. Das Unternehmen und insbesondere der neue CEO Satya Nadella haben laut Pichai in Zukunft eine Menge an Herausforderungen zu bewältigen. In der Vergangenheit wurde Sundar Pichai sogar selbst als neuer CEO von Microsoft in Gerüchten gehandelt. Auf die Frage hin, ob der Google-SVP für die Position in Frage gekommen wäre, reagierte Pichai lediglich lakonisch, dass die Presse offenbar die beiden indisch klingenden Namen durcheinander gebracht hätten.