Die meisten begierigen Early Adopter dürften ihr nagelneues Nexus 5 inzwischen in den Händen halten und nach ihrem Geschmack eingerichtet haben. Wem die üblichen Methoden der Personalisierung nicht reichen, der kann sich Root-Zugriffverschaffen und das System nach Herzenslust manipulieren — am einfachsten geht dies mit dem kleinen Skript CF-Auto-Root von XDA-Entwickler Chainfire. Wir zeigen, wie man das Nexus 5 rooten und ein Custom Recovery darauf installiert.
Nexus-Smartphones und Tablets sind nicht nur sehr günstig, als Entwickler-Geräte sind sie auch maximal anpassbar. Die weitreichendsten Anpassungsmöglichkeiten erhält man mit dem so genannten Root-Zugriff, also der Berechtigung, auf dem Device auch in Systemverzeichnissen und -dateien schreiben zu können. So lassen sich Anwendungen wie Titanium Backup nutzen oder gleich der Kernel austauschen, um etwa die CPU zu übertakten und die Display-Einstellungen zu kalibrieren.
Auch auf dem Nexus 5 ist Root über einige Konsolenkommandos möglich, noch einfacher geht es aber mit einem Skript des bekannten XDA-Entwickler Chainfire, das alle nötigen Schritte ausführt. Wer sich zunächst einen Überblick verschaffen möchte, konsultiere dieses Video in englischer Sprache, das den Vorgang beschreibt:
Nexus 5 rooten: Video-Anleitung
Bevor wir die Schritte im Einzelnen durchgehen, noch ein paar Sicherheitshinweise:
- Bevor ihr anfangt, lest unsere Anleitung komplett und befolgt die Anweisungen so penibel wie möglich.
- Wer rootet, ändert sein Gerät auf Systemebene. Die Gefahr eines Schadens mag sehr gering sein, es kann trotzdem immer etwas passieren. Weder wir noch der Hersteller übernehmen Verantwortung für eventuelle Schäden.
- Wer Custom Firmwares und/oder ROMs flasht oder sein Gerät rootet, verwirkt möglicherweise seine Gewährleistungsansprüche bei Defekten.
- Diese Methode entsperrt den Bootloader des Nexus 5. Sollte dies nicht schon vorher erfolgt sein, werden alle Daten vom Gerät gelöscht. Sollten sich wichtige Daten auf dem Gerät befinden, müssen diese vorher gesichert werden.
Voraussetzungen zum Rooten des Nexus 5
Da Chainfire mit seiner Lösung alle benötigten Komponenten liefert, ist außer der ZIP-Datei, die von Chainfires Homepage heruntergeladen werden kann, nur das Nexus 5 selbst, ein micro-USB-Kabel sowie ein Rechner mit Windows, Mac OS X oder Linux vonnöten. Unter Windows ist unter Umständen zusätzlich die Installation des Universal ADB-Treibers erforderlich.
Der eigentliche Root-Vorgang
Auf dem Nexus 5 müssen zunächst die Entwickleroptionen freigeschaltet werden. Hierzu klickt man in den Einstellungen unter Über das Telefonwiederholt auf den Eintrag „Build-Nummer“, bis eine Meldung erscheint, wonach man nun Entwickler sei. Nun wechselt man zurück in die Einstellungen und ruft dort die soeben aktivierten Entwickleroptionen auf. Diese schaltet man rechts oben ein und setzt ein Häkchen bei USB Debugging. Nun schaltet man das Nexus 5 aus und startet es durch halten von Power + Lautstärke hoch + Lautstärke runter in den Fastboot-Modus.
Am Rechner entpackt man nun die ZIP-Datei, die CF-Auto-Root enthält. Nutzt man Linux oder OS X, öffnet man das Terminal und wechselt zum entpackten Ordner. Mit dem Kommando
chmod +x
macht man die entsprechende Skript-Datei ausführbar.
Nun verbindet man das Nexus 5 im Fastboot-Modus per USB-Kabel mit dem Rechner und führt das passende Skript aus: Unter Windows durch Doppelklick auf
root-windows.bat
, unter Linux tippt man im Terminal ./root-linux.sh
ein, unter OS X ./root-mac.sh
.Links: Mehrfaches Tappen der Build-Nummer schaltet die Entwickler-Optionen am Nexus 5 frei. Rechts: Nach dem Rooten erscheint SuperSU in der App-Liste
Auf dem Smartphone erscheint nun die Frage, ob man den Bootloader wirklich entsperren möchte. Dies bestätigt man und wartet, bis das Gerät neu startet. Im App Drawer sollte nun die Anwendung SuperSU zu sehen sein. Diese öffnet man und überprüft so, ob der Vorgang erfolgreich war. Geschafft!
Optional: Custom Recovery installieren
Das Stock Recovery bleibt bei dieser Root-Methode erhalten. Möchte man sich Custom ROMs oder flashbare ZIPs installieren, so muss noch eine Custom Recovery geflasht werden. Während die ClockworkMod Recovery bisher noch nicht offiziell an das Nexus 5 angepasst wurde, finden sich im Netz einigeinoffzielle Builds. Team Win bietet dagegen schon erste Versionen des TWRP an. Um eine dieser Recoverys – im Zweifel raten wir zu TWRP – zu installieren, geht man wie folgt vor.
Man lädt zunächst eine der IMG-Dateien aus der jeweiligen Quelle herunter, benennt sie um in recovery.img und platziert sie am Rechner in das Unterverzeichnis tools des Ordners CF-Auto-Root. Das Nexus 5 muss ausgeschaltet und mit der Tastenkombination Power + Lautstärker hoch + Lautstärke runter wieder in den Fastboot-Modus versetzt werden. Daraufhin verbindet man das Smartphone mit dem Rechner und navigiert im Terminal beziehungsweise der Windows Power Shell zum oben beschriebenen Ordnertools. Dort tippt man abhängig vom System eines der folgenden Kommandos ein:
fastboot-windows.exe flash recovery recovery.img
./fastboot-mac flash recovery recovery.img
./fastboot-linux flash recovery recovery.img
Ist der Vorgang abgeschlossen, navigiert man am Smartphone mithilfe der Lautstärketasten zum Punkt Restart Recovery und bestätigt mit einem kurzen Druck auf die Power-Taste. Nun sollte das Nexus 5 in die eben installierte Recovery starten, von der aus zukünftig ROMs und andere ZIPs geflasht werden können.
Wichtige Dateien zum Download
via androidnext.de
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