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Freitag, 27. September 2013

Der Google Play Store und das Problem mit der Schweiz

Die Verteilung der einzelnen Dienste innerhalb des Google Play Stores (Apps, Musik, Bücher, Filme) sind weltweit ungleich verteilt. Während in Deutschland fast jeder Dienst vorhanden ist (eine Ausnahme sind die Magazine, die noch nicht freigeschaltet sind), sieht es in anderen Staaten ganz anders aus. Unsere Nachbarn in der Schweiz können “nur“ Apps installieren.
Der Google Play Store und das Problem mit der Schweiz
Dies ist ein Gastartikel von Jens Lehman, der bei neuerdings.com schon den einen oder anderen Artikel geschrieben hat.
Tatsächlich ist es so, dass die Schweizer Android-Nutzer sich in bester Gesellschaft mit Peru, dem Senegal, oder der Türkei befinden. Sie alle haben nur einen auf Apps beschränkten Zugriff auf den Play Store. Bei weiteren Diensten wie Play Books oder Play Music sieht es immer noch schlecht aus. In Österreich ist die Situation ähnlich schlecht, wenn man sich das magere Angebot des Play Stores dortzulande ansieht. Obwohl Deutschland, Österreich und die Schweiz allesamt deutschsprachige Länder sind, trennt sie das, was sie im Play Store sehen und nutzen können.
Ebenfalls paradox, dass in Deutschland gekaufte Guthabenkarten für den Play Store nicht einlösbar sind, wenn man ein Google-Konto besitzt und sich als Schweizer oder Österreicher „zu erkennen gibt“. Eine Nachfrage bei Google Schweiz brachte bisher kein Ergebnis, woran es denn liegen könnte, dass noch immer der Schweizer Play Store nur Apps anzeigt. So antwortete die PR-Firma a+o aus Hamburg, die sich um PR-Fragen für den deutschsprachigen Raum kümmert lapidar:
Google Play ist in den meisten Ländern der Welt verfügbar, Nutzer aus über 190 Ländern laden sich darüber Android Apps auf ihre unterschiedlichsten Geräte. Unser Ziel ist es, die vielfältigsten Arten von Inhalten in so vielen Ländern wie möglich anzubieten. Dazu bringen wir kontinuierlich neue Inhalte an den Start und werden dies auch weiterhin tun.
Auch eine erneute Nachfrage direkt bei PR Manager Stefan Keuchel bei Google Deutschland brachte keine weiterführenden Antworten hervor:
Wir arbeiten daran, Google Play in die Schweiz zu bringen. Momentan haben wir jedoch noch nichts anzukünden.
Ein möglicher Grund, wieso Google die Schweiz außen vor lässt, ist die geringe Anzahl an Nutzern. Google selbst hat bisher keine offiziellen Zahlen über die Verbreitung von Android in der Schweiz veröffentlicht. Es existiert aber eine Studie des Schweizer Vergleichsdienstes Comparis. Demnach besitzen 2,9 Millionen Schweizer ein Smartphone. Von diesen entfallen 55 Prozent auf Apples iOS (1,59 Mio. Nutzer) und 36 Prozent (1,04 Mio Nutzer) auf Android. Möglich und wahrscheinlich ist, dass Google im Fall des Schweizer Play Stores kaum Handlungsbedarf sieht, mehr als nur Apps anzubieten, da der Aufwand in keinem Verhältnis zur recht geringen Nutzerschaft steht.
Aufgrund dessen ist es derzeit auch eher unwahrscheinlich, dass sich hieran kurzfristig etwas ändern wird. Dagegen hat sich allerdings schon eine Community in Googles Hauseigenem Netzwerk Google+ gegründet. Die Community „Play Store für die Schweiz“ existiert seit ca. eineinhalb Monaten und setzt sich zum Ziel, dass in absehbarer Zeit mehr Dienste ihren Weg in den Schweizer Play Store finden. Bisher haben sich schon über 1.000 Mitglieder zusammengefunden.
Diese Gruppe bildet allerdings nur 0,1 Prozent aller Android-Nutzer in der Schweiz ab (basierend auf den Zahlen von Comparis) und hat nüchtern betrachtet wenig Aussicht auf einen kurz- bzw. mittelfristigen Erfolg.
Im Text über die Community heißt es unter anderem:
Wir fordern den Play Store für die Schweiz inbegriffen Bücher, Filme, Musik & Hardware Eine Antwort auf die Frage, weshalb es in der Schweiz nicht vorwärts geht Wieso wird auf Anfragen nicht aufschlussreich geantwortet Einen akzeptablen Zeitraum für einen Schweizer Release Termin Eine weiterführende, möglichst lückenlose, Gleichstellung in Bezug auf Play Store wie die USA oder den berücksichtigten EU Staaten.
In der Tat ist es so, dass Google sehr still ist zu diesem Thema. Dabei ist das Unternehmen in der Regel recht dominant und laut, wenn es um die eigenen Interessen geht. So hat Google erst vor nicht allzu langer Zeit eine aufwendige Kampagne gestartet, um seine Nutzer gegen das Leistungsschutzrecht für Presseverlage in Deutschland mobil zu machen. Erfolgsmeldungen werden ebenfalls ganz groß verkündet. Google hat also kein Problem damit, kommunikativ zu sein und Botschaften in die Welt zu lassen.
Ebenfalls versucht der Konzern das Internet zu vielen Menschen mit Ballons zu bringen, die bisher gar keinen oder nur einen sehr unzureichenden Zugang zum Netz besitzen. Dabei ist es paradox, was seit Jahren abläuft zwischen den Android-Nutzern und Google als Anbieter des Play Stores. Nutzer wollen Geld ausgeben für Musik, Bücher und Filme und Google lässt sie nicht. In so einer Position muss man erst einmal sein, um sich so etwas leisten zu können.
Ein Schweizer Nutzer schrieb in einer Diskussion zum Thema, dass er Bekannten und Freunden dazu rät, dass sie lieber ein iPhone kaufen sollten, als ein Android-Gerät, da es außer Apps und Spielen ja keinen Mehrwert gebe. Vollkommen nachvollziehbar bei der aktuellen Situation, in der sich die Eidgenossen da befinden.
via giga.de

Dienstag, 27. August 2013

Chromecast: Google blockiert lokales Streaming – und nun?

Die Zeit des unbeschwerten Chromecast-Hackens scheint wohl vorbei. Wie der Entwickler Koush auf Google+ und Reddit mitteilte, habe Google die Möglichkeiten des Streaming-Sticks in einem aktuellen Update zum wiederholten Male eingeschränkt. Langsam wird klar, was Google mit dem damit vorhat.
Chromecast: Google blockiert lokales Streaming – und nun?
Es war fast zu schön, um wahr zu sein: Ein 35$-HDMI-Stick, mit dem Medien von verschiedensten Geräten schnell und einfach auf den Fernseher gestreamt werden können. Sogar mit Chrome-Tabs soll das Streaming funktionieren. Die Begeisterung bei der Präsentation war groß, denn mit einem solchen Produkt hatte niemand gerechnet. Kurz nach der Vorstellung dann die erste Ernüchterung: Chromecast spielt nur Medien aus der Cloud. Musik, Videos oder Bilder, die auf der Platte oder dem Android-Gerät selbst liegen, lassen sich nicht streamen. Auch ein fertiges SDK für Entwickler fehlte.
Diese kleinen Ernüchterungen hielten die Entwickler aber nicht davon ab, erste Apps und Mods zu entwickeln, um das Potential des kleinen Sticks völlig auszuschöpfen. Eine kleine Zusammenstellung einiger Entwicklungen findet Ihr hier.
Eine Woche nach Markteinführung erhielt Chromecast ein erstes Update, das die Möglichkeit zur Wiedergabe lokaler Inhalte einschränkte, indem die sogenannte “GoogleCastSample”-App von Google, die Entwickler benutzten, einfach deaktiviert wurde. Wie Koushik Dutta nun mitteile, wurde mit dem aktuellen Update nun auch “video_playback” deaktiviert, was Apps und Lösungen zur Wiedergabe lokaler Inhalteunbrauchbar macht.

Was beabsichtigt Google?

Dutta beantwortet diese Frage sehr direkt: “They don’t want you playing your own content.” (Sie wollen nicht, dass Du Deine eigenen Inhalte abspielst.). Er vermutet, dass Chromecast Googles Low-Budget-Alternative zu Google TV ist und schlussendlich nur Inhalte von zertifizierten Partnern darüber gestreamt werden können. Chromecast ist also eine günstige Set-Top-Box und kein Media-Player. Allen, die sich für den Chromecast aufgrund seiner Hackbarkeit interessieren, empfiehlt Dutta, erst einmal abzuwarten und rät vom Kauf ab.
Ich persönlich bin ziemlich enttäuscht von dieser Entwicklung. Natürlich kann ich Googles Beweggründe nachvollziehen: Wenn jeder streamen kann, was er möchte, spült das kein Geld in die Kassen. Ein 35$-Gerät lohnt sich so im Verkauf nicht.
Bisher war ich überzeugt davon, mir so ein Teil zuzulegen und auch schon kurz davor, es zu importieren. Jetzt? Ich habe kein Interesse mehr. Wenn ich erst auf das Gerät und dann auf die Freischaltung in Deutschland erhältlicher Dienste (aktuell unterstützt oder geplant: YouTube, Play Movies/Music, Netflix, AOL, HBO, Hulu, Pandora, Redbox, Revision3, Vimeo) warten muss und keine eigenen Medien streamen kann, was ist dann der Mehrwehrt zu einer Kombination von PlayStation/XBOX 360/Smartphone und einem Smart-TV? Vielleicht lässt sich über das Sharen von Chrome-Tabs (aktuell noch Beta) eine Art Player realisieren, aber das wird auch nicht auf allen Plattformen funktionieren.
Wenn das Angebot stimmen würde, wäre Chromecast sicherlich auch hierzulande ein interessantes Gerät. Vor allem, wer noch kein Gerät zum Nutzen verschiedenster Dienste (wie Lovefilm, Watchever, etc.) am TV hat, könnte hier eine günstige Lösung finden. Vielleicht startet Chromecast irgendwann mit einer ausreichenden Menge Content-Partnern in Europa. Oder es ergeht dem Gerät wie dem Nexus Q.
Nachfolgend könnt Ihr Duttas Aussage von Reddit nachlesen:
Google TV (yes, Chromecast is from the GoogleTV team) has a storied history of releasing closed off products, only allowing access to select partners and media companies. I was fairly certain that Chromecast would be no different. My suspicions were confirmed today.
…Chromecast shipped with no default media player app, or any way to play your own content. As I demonstrated, this is actually very easy to implement. The fact that it did not ship with this by default was likely calculated. They don’t want you playing your own content.
Chromecast had a “GoogleCastSample” app that could be leveraged as a default media player. Many developers started using this. One week after release, GoogleCastSample was disabled.
…What this all points to: The Chromecast is just a Google TV in a smaller form factor. Yet another box from your TV that delivers the same old tired array of big media apps that you can find on any other cable/tv box. I already have 5 of such boxes (2 Xbox, 2 Apple TV, 1 Roku).
I don’t need another box to do this. I want a mainstream, open platform, that I can connect to my TV. That would be new. That would be different.
via giga.de