Montag, 9. Dezember 2013

Google Play Music All-Inclusive: Der Spotify-Schreck startet

Googles Musik-Streaming-Dienst „All Access“ startet in Deutschland unter dem Namen „All-Inclusive“: Für 8 Euro pro Monat können Nutzer auf mehr als 20 Millionen Songs zugreifen. Streaming-Platzhirsch Spotify muss sich warm anziehen.
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© AndroidPIT

Der Preis ist heiß

Google startet seinen Streaming-Dienst zum Kampfpreis von 7,99 Euro monatlich, also zwei Euro günstiger als Spotify. Der günstige Preis gilt allerdings nur für Schnellentschlossene und Early Adopter - wer zögert und sich erst nach dem 15. Januar 2014 anmeldet, zahlt 9,99 Euro im Monat.
Alle, die ihr Abo vor diesem Datum abgeschlossen haben, bleiben bei 7,99 Euro, solange sie angemeldet sind, erklärt Sara Hecht, Produktmanagerin für Google Play Music in Mountain View, auf Nachfrage.
Die ersten 30 Tage sind bei Google kostenlos.

Funktionen und Oberfläche im ersten Test

All-Inclusive ist Bestandteil der App Play Music, die es für Android und iOS gibt. Wie bei Spotify kann man gezielt nach Künstlern suchen, Playlisten erstellen oder eigene "Radiosender" starten, die Songs spielen, die auf den hinterlegten Künstlern, Genres oder Alben basieren. 
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Links: Der Startbildschirm von All-Inclusive. Rechts: Die Struktur der Künstlerseiten erinnert an Spotify. / © AndroidPIT
Außerdem hat man die Möglichkeit, Musik zu "entdecken", also Wiedergabelisten zu hören, die von Musikredakteuren zusammengestellt wurden. Die Radiosender basieren auf Algorithmen, die Playlisten auf Expertenwissen - mit dieser Kombination stellt Google nach eigenen Angaben sicher, immer die besten Ergebnissen für den Nutzer zu liefern. 
Ein erster Test zeigt, dass Google zumindest nicht weit daneben liegt. Mein Radiosender ("Mogwai") lieferte gute Ergebnisse aus diesem Genre, die meisten Songs passten. Überhaupt ist mein erster Eindruck sehr positiv. Die Streaming-Qualität ist gut, die Benutzeroberfläche ansprechend und intuitiv, vor allem Android-Nutzer werden sich problemlos zurechtfinden. Ein weiterer Vorteil ist die Integration der auf dem Gerät gespeicherten Musiksammlung in die App, ein Feature, das Spotify zum Beispiel fehlt. Spotify wiederum bietet die besseren sozialen Funktionen, der Austausch mit anderen Nutzern ist vielschichtiger. 
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Links: "Radio" und "Entdecken", zwei zentrale Features von Play Music All-Inclusive. Rechts: Das Radio-Untermenü folgt der gleichen Bedienlogik wie viele andere Google-Dienste. / © AndroidPIT

Alle Funktionen und direkter Vergleich mit Spotify

 SpotifyAll Access
monatlicher Preis:Kostenlos / 4,99 € im Monat / 9,99 €7,99 € / 9,99 €
Verfügbarkeit:Android, iOS, Windows Phone u.a.; Web-Dienst; Desktop-Anwendung Android; iOS, Web-Dienst
Anzahl der Titel:"Über 20 Millionen""Über 20 Millionen"
Synchronisierung der Musiksammlung:Ja, automatischJa, automatisch
Offline-Playback:JaJa
Cloud-Speicherung eigener Musik:NeinJa
Musik-Kaufoption in der App:NeinJa
Anmeldung und Bezahlung: E-Mail-Adresse, Facebook-Konto; PayPal, KreditkarteGoogle-Account; Kreditkarte

Einschränkungen

Die Einschränkungen sind bei Google die gleichen, die man auch von anderen Streaming-Diensten kennt: Das Qualitätsmaximum liegt bei 320 kbit/s (was mehr als ausreicht), Musik kann man nur auf einem Gerät gleichzeitig abspielen (was bei einem kostenpflichtigen Dienst wie diesem völlig logisch ist).
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Links: Die Startseite von "Entdecken". Rechts: Im Einstellungsmenü kann man die Streaming-Qualität dreistufig regeln. / © AndroidPIT

Verfügbarkeit

Google Play Music All-Inclusive ist werbefrei und ab sofort in Deutschland verfügbar für Android, iOS und über den Internet-Browser. 

"One unified experience"

Abgesehen vom günstigen Einstiegspreis unterscheidet sich der Dienst kaum von Spotify und Co. Er hat aber, zumindest auf Android-Geräten (die den Smartphone-Markt dominieren), einen gewaltigen Vorteil: Die Oberfläche fügt sich nahtlos ein in die lange Reihe der unterschiedlichen Google-Dienste und sie ist hervorragend an die Oberfläche des Android-Systems (Holo UI) angepasst. Google kann daher etwas tun, was Spotify nicht kann: Dem Nutzer ein geschlossenes Benutzererlebnis bieten. 
Darauf angesprochen, was ihren Dienst von den Konkurrenzangeboten unterscheide, erklärt Hecht: "One unified experience", was frei übersetzt so viel wie "Ein einheitliches Nutzererlebnis" bedeutet.
via androidpit.de

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