Mit Screencast und Mirroring kommen unter Android 5.0 Lollipop mindestens zwei spannende Features auf die Nutzer zu, die sogar völlig ohne Root nutzbar sein werden. Während Screencast nativ im System integriert worden ist und die Aufnahme von Bildschirminhalten als Video erlaubt, hat der Allcast-Entwickler Koush für die neue OS-Version eine unkomplizierte Methode gefunden, den kompletten Bildschirminhalt auf jedes Allcast-fähige Gerät zu übertragen – ebenfalls ganz ohne Root.
Unter Android 5.0 Lollipop werden so einige, vormals exklusiv für Root-Nutzer verfügbare Features der Allgemeinheit zugänglich. Dazu zählt etwa Mirroring: Allcast-Entwickler Koush hat es dank der neuen MediaProjection-API geschafft, die beliebte Funktion, die das Übertragen sämtlicher Bildschirminhalte vom Smartphone oder Tablet auf den heimischen Fernseher erlaubt, ganz unkompliziert und ohne Root zu realisieren. Notwendig ist hierzu lediglich ein Allcast-fähiges Gerät – mittels Chromecast im Prinzip jeder HDMI-fähige Monitor – und die neue Mirror-Applikation. In einem Video demonstriert Koush das Feature kurz und auch wenn eine leichte Verzögerung erkennbar ist, funktioniert die Übertragung zumindest prinzipiell einwandfrei.
Audio Mirroring dürfte in naher Zukunft ebenfalls dazukommen, da zumindest einige Hinweise darauf in der MediaProjection-API vorhanden sind, wenngleich eine eigene Schnittstelle dafür aktuell noch fehlt. Wer ein Gerät unter Android 5.0 Lollipop besitzt oder ein KitKat-Smartphone mit Root, kann die Beta-Version der Mirror-App bereits ab sofort testen.
Screencast – Bildschirminhalte ohne Root mitschneiden
Ebenfalls nativ unter Android 5.0 Lollipop integriert worden ist Screencast, auch Screen Recording genannt. Prinzipiell war es auch schon vorher möglich, alle Vorgänge auf dem Bildschirm in einem Video festzuhalten und so zum Beispiel Bildschirmmitschnitte von Apps und Spielen zu erstellen, doch entsprechende Apps erforderten bisher stets Root-Zugriff. Damit ist unter Android 5.0 Schluss – als Ergänzung zur Screenshot-Funktion gibt es fortan auch die passenden APIs, um Bildschirminhalte mitzuschneiden und als Video aufzunehmen zu können. Die Aufnahme von Sound dagegen ist aktuell noch nicht direkt integriert worden, wobei man diesen natürlich über den MIC-Ausgang aufnehmen und im Nachhinein mit der Bildschirmaufnahme verknüpfen kann.
Bedenken muss man allerdings, dass das Feature aus rechtlichen Gründen in manchen Applikationen wie Netflix deaktiviert ist. So genannter „Secure Content“ lässt sich also dank DRM-Restriktionen nicht ohne Weiteres mitschneiden, wobei zum Beispiel die Mediatheken der öffentlich-rechtlichen Fernsehsender nicht betroffen sind. Aufzeichnen kann man Content unter anderem mit den Apps ilos Screen Recorder und Lollipop Screen Recorder.
Insgesamt handelt es sich bei den beiden Features um begrüßenswerte Neuerungen, die insgesamt einen Wandel von Android im Bezug mit dem Umgang auf Berechtigungen hinweisen. Auf der einen Seite scheint der Root-Zugriff in der neuen OS-Version an vielen Stellen erschwert worden zu sein, doch zugleich arbeitet Google daran, mehr und mehr Funktionen auch ohne Root zu integrieren, was gerade für weniger erfahrene Nutzer von Vorteil sein dürfte.
via androidnext.de
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