Auf der Google I/O 2014 wurde mit Android Auto Googles Antwort auf Apples CarPlay enthüllt. Das neue System soll Android für den Einsatz im Auto fit machen und auch auf vier Rädern das gewohnte Android-Erlebnis bieten. Eine gut elf Minuten lange Demonstrationin Videoform gibt nun weitere Einblicke in die Funktionsweise von Android Auto – inklusive Details über das User-Interface und denFunktionen. Auch die Frage, ob man Android Auto in bereits erhältlichen Fahrzeugen wird nachrüsten können, wird angesprochen.
Joshua Vergara von Android Authority hatte im Zuge der I/O 2014 die Möglichkeit, sich mit einem Android Auto-Entwickler das Projekt mal näher anzuschauen und unter die Lupe zu nehmen. Wie bereits vorher bekannt, konzentriert sich Android Auto darauf, die Punkte Navigation, Kommunikation und Unterhaltung in den Vordergrund zu stellen und alles Unnötige und Ablenkende aus dem User-Interface zu verbannen. Die Anwendungen selbst laufen auf dem Smartphone und werden, angeschlossen an ein kompatibles Auto, mit einer vereinfachten Benutzeroberfläche ins Multimedia-System des Fahrzeugs gespiegelt. Ist ein Smartphone erst einmal eingesteckt, werden Fahrer mit dem sogenannten „Overview-Screen“ begrüßt, der beispielsweise die letzten Anrufe oder Google Now-Karten bereithält. Bei Android Auto gehe es darum, so der Googler, dem Fahrer zur richtigen Zeit kontext-relevante Information anzuzeigen. Dazu gehören etwa auch ältere Suchanfragen, die der Fahrer nicht nur im Auto, sondern auch am Smartphone oder heimischen Computer getätigt hat und unter dem Punkt „Suggestions“ („Vorschläge“) ebenfalls aufgezeigt werden.
Gesteuert wird Android Auto mittels Spracheingabe, Eingaben am Touch-Bildschirm im Fahrzeug und sogar über Knöpfe am Lenkrad beziehungsweise Armaturenbrett. Die Sprachein- und Ausgabe ist dabei nicht nur den Google-Apps vorbehalten, sondern kann auch von Drittanbieter-Anwendungen genutzt werden. Als Beispiel für die Nützlichkeit von Sprachkommandos wurde im Video etwa gezeigt, wie man über Sprache Kontakte anrufen kann, Musik auswählen, nach dem Wetter fragen oder sich den nächsten Termin vorlesen. Da die Anwendungen auf dem Smartphone laufen und nicht im Fahrzeug selbst, sei es außerdem nicht nötig, einen speziellen App Store für Android Auto-Apps zu schaffen. Kompatible Apps gibt es im regulären Google Play Store, werden dort mit Updates versorgt und spiegeln ihren Inhalt mit einer vereinfachten Oberfläche ins Auto. Das sogenannte „Android Auto-Protokoll“ sorgt für den reibungslosen Ablauf. Um Android Auto nutzen zu können, muss auf dem angeschlossenen Smartphone übrigens Android L installiert. Angesichts der Tatsache, dass die Plattform auf Android L basiert, sollte das keine allzu große Verwunderung auslösen.
Audi bringt Android Auto 2015 in seine Fahrzeuge
Auf die Nachfrage, ob man Android Auto auch in bereits erhältlichen Fahrzeugen wird nachrüsten können, antwortete der Entwickler mit einem lakonischen: „to be determined“ (auf Deutsch: „Das steht noch nicht fest.“). Es ist also noch nicht klar, ob und inwiefern man das neue System in alten Autos nachträglich wird einbauen können. Wer allerdings mit dem Gedanken spielt, sich bald einen neuen Audi zuzulegen, wird sich mit dieser Frage eh nicht auseinandersetzen müssen: Via Pressemitteilung teilt der Ingolstädter Autohersteller mit, dass ab 2015 die ersten Audi-Modelle mit Android Auto kompatibel sein werden. Überraschen sollte das aber nicht – schließlich ist Audi eines der Gründungsmitglieder Open Automotive Alliance (OAA), die Anfang des Jahres aus der Taufe gehoben wurde.
via androidnext.de
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