Mittwoch, 23. Oktober 2013

Google kauft FlexyCore: Französisches Startup soll Android performanter machen

Wie heute bekannt wurde, hat Google das französische StartupFlexyCore für 16,9 Millionen Euro gekauft. Bekannt ist die Firma unter anderem für ihre Software droidBooster, die die Performance von Android-Apps erhöht.
Spätestens seit der Einführung des JIT-Compilers in Android 2.2 Froyo hat Google die Performance seines Betriebssystems kontinuierlich verbessert; Höhepunkte der Entwicklung lagen beim Release von Android 4.0 Ice Cream Sandwich und noch deutlicher bei Android 4.1 Jelly Bean. Dort schaffte es Google, das gesamte Betriebssystem dank mehrerer Maßnahmen, die unter dem Schlagwort „Project Butter“ zusammengefasst werden, spürbar zu beschleunigen.
Die anhaltenden Verbesserungen an der Performance von Android, verbunden mit immer stärker werdender Hardware, sorgten dafür, dass Android mittlerweile so performant läuft, dass man sich im Grunde nicht mehr über das früher von iOS-Nutzern verächtlich als „Ruckel-Betriebssystem“ betitelte OS beklagen kann. Das heißt aber nicht, dass nicht noch mehr herauszuholen wäre. Insbesondere auf Low End-Geräten soll Android, nicht zuletzt nach dem Willen von Google-Boss Larry Page persönlich, bald noch besser laufen.
Wie heute bekannt wurde hat Google, wohl unter dieser Prämisse, das Unternehmen FlexyCore aus der französischen Stadt Rennes gekauft. Die kaum bekannte Firma gab bis etwa 2011 eine Software namens droidBooster heraus, mit der aus dem Dalvik-Code von Android-Apps beim Kompilieren hochoptimierte ARM-Binaries entstanden. Laut Herstellerangaben konnte damit teils zehnfach höhere Performance als mit regulär kompilierten Apps erreicht werden. Hier eine Demo aus dem YouTube-Kanal von FlexyCore:

(YouTube-Direktlink)
Bedacht werden sollte dabei jedoch, dass droidBooster bereits vor Jahren auf den Markt kam und Google in der Zwischenzeit gewiss auch die eigenen Routinen zum Kompilieren optimiert hat. Nichtsdestotrotz sah man in Mountain View offenbar genug Potenzial in der Software, respektive den Mitarbeitern von FlexyCore, dass man das Unternehmen kaufte – zum Preis von 16,9 Millionen Euro. Die Übernahme wurde offenbar schon vor einem Jahr in die Wege geleitet, mittlerweile ist die FlexyCore-Mannschaft ein fester Bestandteil des Android-Teams.
droidBooster war nicht die einzige Software, die FlexyCore entwickelt hat. Ein weiteres interessantes Projekt stellte iSpectrum dar, ein Port der Dalvik VM für iOS, mit dem man Android-Apps auch auf iPhones laufen lassen konnte. Das Projekt wurde in das Open Source-Projekt In-The-Box überführt, dessen Webseite aber, ebenso wie die von FlexyCore, nicht mehr erreichbar ist.
Bleibt zu hoffen, dass das FlexyCore-Teams sich stark in die Weiterentwicklung von Android einbringt. Denn wenn man eines nie genug haben kann, dann Performance – insbesondere Low End-Androiden könnten nach wie vor deutlich von Software-Optimierungen profitieren.

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