Montag, 3. November 2014

Android 5.0 Lollipop: Netzbetreiber-Bloatware wird künftig deinstallierbar sein

Die neue Android OS-Version 5.0 Lollipop bringt in SachenBloatware eine einschneidende Veränderung mit sich, welche den Nutzerkomfort erheblich steigern könnte. Wie die hochrangigen Google-Mitarbeiter Dave Burke und Gabe Cohen im Interview verlauten ließen, sollen sich Netzbetreiber-Apps künftig ohne Probleme vom Nutzer deinstallieren lassen. Zudem werden diese nur bei Einsatz einer SIM-Karte des Betreibers überhaupt erst installiert werden.
Über vorinstallierte Software auf dem neuen Smartphone, die nicht die systemrelevanten Funktionen abdeckt – gemeinhin Bloatware genannt –, freut sich kaum jemand unter Android-Enthusiasten – erst recht nicht, wenn sich diese nicht installieren lässt. Schließlich rauben diese Apps wertvollen Platz auf der System-Partition im internen Speicher und wirken sich im schlimmsten Fall negativ auf Performance und Akkulaufzeit aus. Nicht nur die großen Hersteller versehen ihre Android-Geräte ab Werk mit allerlei nicht deinstallierbaren Apps für Dienste, die man vielleicht gar nicht nutzt, auch bei den gebrandeten Geräten der Netzanbieter hat dies gewissermaßen Tradition. Eine Tradition, die jedoch mit Android 5.0 Lollipop zumindest abgemildert wird. Wie die Google-Mitarbeiter Dave Burke, Vice President of Engineering, und Gabe Cohen, Vice President of Product Management, in einem Interview mit Ars Technica erklärten, werden die von Netzanbietern angebotenen Apps in Zukunft ohne Probleme wieder entfernbar sein.
Im Idealfall soll der Nutzer sogar gar nicht erst mit der Bloatware der Netzbetreiber in Kontakt kommen, sofern er keine SIM-Karte des Anbieters benutzt. Wie Dave Burke beschreibt, wird die Installation der Netzbetreiber-Apps künftig bei der erstmaligen Einrichtung des Smartphones erfolgen und zwar nur dann, wenn eine SIM des jeweiligen Anbieters im Gerät vorhanden ist. Darüber hinaus, so Cohen, befinden sich die Bloatware-Apps künftig nicht mehr auf der System-Partition und können daher problemlos wieder vom Nutzer entfernt werden, statt dass – wie vorher – nur deaktiviert werden können.
Zugleich wird allerdings eine Auslagerung der Apps in den Play Store verpflichtend, damit die Netzanbieter weiterhin die Möglichkeit haben, Aktualisierungen zu verteilen – eine Lösung, mit der die meisten Nutzer durchaus leben können dürften. Schließlich gibt es durchaus auch sinnvolle Apps der Mobiuldfunkanbieter, etwa solche, dioe ihre Nutzer über das verbrauchte Datenvolumen informieren. Fraglich bleibt natürlich, ob es eine ähnliche Lösung für die von den Herstellern vorinstallierte Bloatware geben wird. Während viele System-Applikationen fester Bestandteil der Oberflächen von TouchWiz, Sense und Co. darstellen, gibt es auch hier sicherlich die eine oder andere App, auf die die meisten Nutzer gut und gerne verzichten könnten.

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