Vor wenigen Tagen ist eine Protokolldatei des mutmaßlichen Nexus 5aufgetaucht, aus der inzwischen schon allerhand interessante Details zu Googles kommendem Smartphone extrahiert werden konnten. Nun wurden weitere Details entdeckt, die Hinweise auf einenoptischen Bildstabilisator, eine neuartige MEMS-Kamera, USB-Host-Fähigkeit sowie weitere ausgelagerte System-Apps geben.
Gleich eine ganze Wagenladung Neuigkeiten zum kommenden Google-Smartphone Nexus 5 erreicht uns an diesem schönen Mittwochnachmittag. Die Informationen stammen allesamt aus dem vor wenigen Tagen aufgetauchten Log-File, stellen also wahrscheinlich den Stand der Dinge auf einem Entwicklermodell des Smartphones dar.
Software
Zunächst und zuvorderst kann nun wohl als bestätigt gelten, dass die besagte Protokolldatei tatsächlich authentisch ist und von einem Google-intern genutzten Gerät stammt. In der Liste der auf dem Smartphone installierten Apps taucht nämlich unter anderem der Bazaar auf — Googles intern verwendetes App-Repository, sozusagen ein privater Play Store für Mitarbeiter.
Doch auch die übrigen installierten Apps lassen interessante Rückschlüsse zu: So deutet der Paketname com.google.android.APPNAME, den viele System-Apps inzwischen statt des gewohnten com.android.APPNAME tragen, darauf hin, dass diese Anwendungen wie zuletzt die Android-Tastatur und der Google Kalender aus dem Play Store heruntergeladen werden können. Weiterhin auffällig ist der teils große Versionssprung, den einige Apps gegenüber ihren derzeit aktuellen Pendants aufweisen. Im Folgenden eine Auflistung der Anwendungen, gefolgt von der aktuellen und der im Log-File gefundenen Version:
- Google Sound Search: 1.1.8 – 1.1.11
- E-Mail: 4.1 – 6.0
- Uhr: 2.0.3 – 3.0.0
- Currents: 2.1.1 – 2.1.2
- Cloud Print: 0.6.1b – 0.8.3
- Google Authenticator: 2.49 – 3.55
- Play Books: 2.9.21 (geräteabhängig) – 3.0.1
- Galerie: 1.1.40012 – 1.1.40030
- Hangouts: 1.2.018 – 1.3.012
- QuickOffice: 6.1.180 – 6.2.255
- Play Store: 4.3.11 – 4.4.2
- Gmail: 4.6 – 4.6.1
Es steht also zu vermuten, dass insbesondere die hervorgehobenen Apps E-Mail, Uhr, Authenticator und Cloud Print eine größere Überarbeitung erfahren werden. Die Auslagerung von Apps in den Play Store könnte außerdem Teil der Versprechens sein, zukünftige Updates auch für ältere Geräte verfügbar zu machen — und zwar einfach über den Download der Hauptkomponenten aus dem Play Store, unabhängig von der Android-Version.
Weitere Neuigkeiten umfassen getrennte Apps für Galerie und Kamera, die sich bislang eine APK teilten, eine App für NFC-Tags sowie eine Anwendung namens Google Home. Ob es sich hierbei um den neuen Launcher handelt oder schlicht um einen Hub beispielsweise für Play-Angebote, ist nicht bekannt. Die ebenfalls installierte Terminal-App wird wohl Entwicklungszwecken dienen und nicht in der finalen Software enthalten sein. Die schon in Android 4.3 vorhandenen, aber versteckten App Ops sind dagegen wohl Teil des Systems.
Hardware
Kommen wir nun zu den neuen Erkenntnissen zum Nexus 5 selbst: Dieses wird dem Log-File zufolge und im Gegensatz zu seinem Vorgänger Nexus 4 von Haus aus in der Lage sein, angeschlossene USB-Massenspeichergeräte zu erkennen und zu nutzen. Das sogenannte USB-On The Go steht zumindest in der Galerie-App zur Verfügung, wo es das Übertragen von Fotos und Videos erlaubt. Weiterhin werden wohl bestimmte Audio-Accessoires direkt beim Einstecken erkannt, sodass beispielsweise die Musikwiedergabe automatisch gestartet werden kann.
Die wohl größte neue Erkenntnis betrifft aber die Kamera des N5 und somit das traditionelle Sorgenkind der Nexus-Familie: Einige Zeilen Code weisen darauf hin, dass das Nexus 5 als erstes Smartphone überhaupt eine sogenannte MEMS-Kamera (kurz für mikroelektromechanisches System) verwenden wird. Der Hinweis verbirgt sich in dem kurzen String „imx179“, der Bezeichnung einer ebensolchen Kamera von Hersteller Digital Optics.
Eine MEMS-Kamera unterscheidet sich dadurch von den gewöhnlich verbauten VCM-Kameras (Voice Coile Motor – Schwingspulenmotor), dass sie beim Fokussieren nicht auf mehrere bewegliche Elemente setzt, sondern auf zwei ineinander verzahnte Platten. Während die Komponenten bei traditionellen VCMs schrittweise in Position gefahren werden, prüfen, ob das Bild scharf ist und dann bei Bedarf weiter gefahren werden, wird die MEMS-Kamera mit statischer Energie in Position gefahren und dort gehalten. Dies erlaubt nicht nur deutlich schnelleres Fokussieren, sondern verbraucht auch viel weniger Strom und sorgt für deutlich längere Haltbarkeit – die beiden Platten der MEMS-Kamera berühren sich kaum und nutzen sich daher nicht ab. Engadget hat sich die Technologie genauer erklären lassen:
Zuletzt gibt es noch vage Hinweise auf einen optischen Bildstabilisator, der nicht nur in der Hauptkamera, sondern auch in der Frontknipse verbaut sein könnte. Allerdings sind die Code-Schnipsel, die dies andeuten, wohl nicht eindeutig und so könnte es sich doch um eine Software-Lösung handeln – Mangels Einblick in das Log-File können wir hierzu leider nichts Genaueres sagen. Sollten sich die Berichte allerdings bewahrheiten, so könnte das Nexus 5 als erstes Nexus nicht nur mit einer potenten Kamera, sondern mit einer komplett neuen Kamera-Technologie auftrumpfen. Bislang spricht man von einer Auflösung von 8 MP und einer Blendenzahl von f/2.4.
via androidnext.de
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