Mehr Zeit für OEMs
Gründe für die mögliche Verschiebung werden offiziell natürlich nicht genannt. Beobachter gehen aber davon aus, dass Google das Software-Tempo drosseln will, damit die Hardware-Partner mehr Zeit haben, um Ihre Geräte überhaupt auf die letzte aktuelle Android-Version 4.2 zu bringen. Das ist durchaus verständlich, denn oftmals gehen mit einem großen Versionssprung auch grundlegende Änderungen am System einher, und es wäre für viele Hersteller ein erheblicher Mehraufwand, Android 5.0 auf bereits vorhandene Smartphones und Tablets zu portieren. Hinzu kommt, dass außer der Nexus-Reihe und dem Galaxy S4 von Samsung bisher kein einziges Smartphone mit Googles neuester Android-Version erhältlich ist. Die Topmodelle von Sony und HTC laufen noch mit Android 4.1. Updates sind zwar angekündigt, aber ein Datum ist noch nicht bekannt.
Googles Entscheidung, aus den oben genannten Gründen auf einen großen Versionssprung zu verzichten, sind durchaus sinnvoll. Denn was nützt die neueste Android-Version, wenn sie fast auf keinem Gerät zu finden ist?
Auf die Software-Funktionen kommt es an
Egal ob 4.3 oder 5.0: Wichtig sind die Änderungen, die das Update bietet. Es ist zwar bei einem Sprung von Android 4.2 auf 5.0 mit großen und teils fundamentalen Änderungen zu rechnen, aber auch der Hüpfer von 4.2 auf 4.3 kann Android um viele Funktionen bereichern. Man denke da nur zurück an Version 4.1.
Android 4.0 war zwar ein großer Schritt für Google und die Android-Plattform, aber richtig rund hat sich das System erst mit Android 4.1 angefühlt. Dank Project Butter lief es erstmals nahezu komplett flüssig und der persönliche Sprachassistent Google Now ist ein mächtiges Tool, das von Google ständig mit Updates versorgt und weiter ausgebaut wird.
Auch der Wechsel auf 4.2 brachte funktionale Verbesserungen, darunter eine Swype-ähnliche Tastatur, Quicksettings und eine neue Kamera-App. Es sind zwar noch keinerlei Details zu den Softwarefunktionen von Android 4.3 bekannt, aber es ist ein Trugschluss davon auszugehen, Google würde aufgrund des kleinen Versionsprungs nur wenig verändern. Die Vergangenheit hat uns eines besseren belehrt.
Mehr Zeit investieren
Letzten Endes profitieren alle davon, wenn sich Google mehr Zeit für Key Lime Pie lässt: Die Hersteller geraten nicht in Update-Verzug und der Endverbraucher kann sich über ein möglichst ausgereiftes und stabiles System freuen. Nicht umsonst hat Google kurz nach Veröffentlichung einer neuen Android-Version kleine Patches mit Fehlerbehebungen nachgereicht. Ich finde die Verschiebung ganz und gar nicht schlimm. Android 4.x ist ein vielfältiges und ausgereiftes System, das noch lange nicht durch einen großen Versionssprung abgelöst werden muss.
via androidpit.de
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen