Google will noch in diesem Jahr seine mobile Plattform in Form vonAndroid Auto auf die Straße bringen. Knapp drei Monate vor Jahresende enthüllt das Unternehmen aus Mountain View neue Details. Diese Lösung verfolgt einen identischen Ansatz zu Android Wear – ähnlich sieht es mit den Freiheiten für Entwickler aus.
Drei Monate nach Ankündigung der Android Auto-Plattform im Zuge der Google I/O 2014 wurden Entwicklern neue Details und Informationen zur Android-Plattform fürs Auto bereitgestellt. In diesen wird deutlich, dass es sich bei den Android Auto-Apps nicht um komplett neue Anwendungen, sondern lediglich Erweiterungen bestehender Apps handelt. Google verfolgt mit seiner Auto-Plattform also das gleiche Konzept wie bei seinem Wearable-OS Android Wear: Entwickler müssen keine separaten Apps entwickeln, sondern ihre existierenden Anwendungen um eine Reihe von Code-Attributen ergänzen, damit sie im Auto-Display angezeigt werden können.
Während man durch diese Art der Entwicklung viel Zeit einspart, dürften sich manche Devs nicht sonderlich an den Einschränkungen erfreuen, die Android Auto in Sachen Design mit sich bringt. Denn wie auch schon unter Android Wear werden Geräteentwickler die OS-Grundlage nicht frei anpassen können können. Der neuen Plattform sind strenge Design-Richtlinien auferlegt worden, stattdessen funktioniert das Ganze nun nach einer festgelegten Design-Struktur. Die einzige Freiheit, die Entwickler bei der Android Auto-Entwicklung besitzen, ist die Bestimmung von Icons, Farben und von Text, um die einzelnen Funktionen und Buttons zu betiteln. Dies bedeutet, dass Google sich um das komplette Interface-Design kümmert, um ein möglichst konsistentes UI zu bieten.
Aufgrund dieser Regularien haben Entwickler die Möglichkeit, nur bestimmte Apps zu entwickeln, denn Google bietet lediglich eine begrenzte Auswahl an Designvorlagen an. So ist es zwar kein Problem, Mediaplayer-Lösungen – beispielsweise für Podcasts, Radio-Apps oder andere Musik-Player für Android Auto anzubieten. Wenn es um spezielle Anwendungen wie beispielsweise eine Tachometer-App oder gar Blitzwarner, die vielerorten ohnehin illegal sind, geht, stößt man auf Hürden. Neben den erwähnten Design-Hindernissen kommen noch Beschränkungen hinsichtlich der APIs hinzu: Google liefert nur eine Handvoll Programmierschnittstellen, mit denen Entwickler Benachrichtigungen auf das Android Auto-Display bringen können – auch Sprachbefehle sind limitiert.
Dass Android Auto derart reglementiert und auf eine bestimmte Anzahl Funktionen reduziert ist, dürfte damit zusammenhängen, dass Google ein System entwickeln wollte, das den Fahrer möglichst nicht ablenken kann. Verschiedene App-Designs und Nutzeroberflächen würden mehr Konzentration auf Android Auto abverlangen als es im Autoverkehr sicher ist.
Während der Google I/O hatte Google noch angekündigt, dass erste Autos noch in diesem Jahr mit Android Auto über die Straßen rollen sollen. Dem ist aber nun wohl doch nicht so, denn bis heute hat das Unternehmen aus Mountain View noch kein SDK veröffentlicht. Es heißt, dass man dieses erst in den kommenden Monaten bereitstellen werden. Für 2015 dürften wir jedoch mit ersten Fahrzeugen rechnen können, die Android unter der Haube haben. Einen ersten, wenn auch frühen Eindruck in die Funktionsweise von Android Autohaben wir in einem älteren Artikel zusammengefasst.
via androidnext.de
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