Die Google Play Dienste-App stellt gewissermaßen das Herz sämtlicher Google-Applikationen dar und liefern auch anderen Applikationen notwendige Schnittstellen in Form von APIs. Mit dem aktuell verteilten Update auf Version 4.4 gibt es mit den Google Play Diensten gleich eine ganze Reihe von Neuerungen: So lässt sich mit der neuen Location API künftig feststellen, ob der Nutzer gerade rennt oder geht. Wer das Update noch nicht offiziell erhalten hat, kann es sich bei uns herunterladen und manuell als APK installieren.
Kleiner Exkurs: Die Play Services stellen wichtige Programmierschnittstellen zur Verfügung, etwa für Games oder das akkuschonende Erlangen von Ortsdaten. Die auf deutsch Google Play-Dienste genannte App ist auf nahezu allen Android-Geräten (abgesehen von Geräten mit Android-Forks oder AOSP-Builds ohne Google Lizenz) installiert. Sie repräsentieren den Versuch Googles, Kernfunktionen von Android unabhängig vom Betriebssystem aktualisierbar zu machen und sind schlicht einer der wichtigsten Bestandteile des Betriebssystems. Sie sind so wichtig, dass sie automatisch im Hintergrund und ohne Zutun des Nutzers aktualisiert werden – so wie sonst nur die Play Store-App.
Die Location API in den Google Play Services gab Applikationen bereits zuvor die Möglichkeit festzustellen, ob sich der Nutzer gerade in einem Fahrzeug, auf einem Fahrrad oder zu Fuß bewegt, lediglich still steht oder das Gerät neigt. Mit der aktuellen Version 4.4 der Google Play Dienste können Apps nun auch feststellen, ob der Nutzer gerade rennt oder geht – interessant etwa für Fitness-Applikationen, ebenso aber natürlich für Kartendienste. Schließlich verwenden viele Nutzer ihr Smartphone für die Navigation zu Fuß, etwa wenn sie sich in einer Großstadt befinden.
Zur besseren Orientierung sind auch Features zur Navigation innerhalb von Gebäuden hinzugefügt worden, etwa was die Erkennung unterschiedlicher Stockwerke und Gebäude angeht. Google bietet zudem nun mit Street View für das Google Maps-API die Möglichkeit, die Welt auch in Drittanbieter-Apps im 360-Grad-Panorama zu erkunden. Wie App-Entwickler diese Verbesserungen ausnutzen werden, bleibt natürlich ganz ihnen überlassen, denkbare Anwendungsbereiche gibt es sowohl für produktive Apps als auch Spiele.
Für letztere gibt es bei den neuen Google Play Diensten auch ein Update derGame Services. Bereits in der letzten Version wurde die Option zum Verschenken von In-Game-Gegenständen eingeführt, welche jetzt um die Möglichkeit des Versendens an mehrere Empfänger erweitert worden ist. Interessant ist dies sicherlich vor allen Dingen für Spiele im Freemium-Modell, wo Items ansonsten gegen bare Münze erworben werden müssen – nicht selten wird dafür entsprechende Werbung geschaltet. Auch hier hat sich also mit dem Update der Play Dienste einiges getan.
Außerdem wird künftig eine noch bessere Anpassung der eingeblendeten Werbung an den jeweiligen Nutzer erfolgen. Das neue API ermöglicht es den Entwicklern Werbeanzeigen zu schalten, die bei Anklicken direkt zu der Option weiterleiten, den spezifischen Gegenstand zu erwerben. Auf diese Art und Weise kann neuen Spielern etwa ein Starter-Paket schmackhaft gemacht werden, wohingegen erfahrenere Spiele vielleicht mit Sonderangeboten für besonders teure Gegenstände gelockt werden. Google bezeichnet dies als „Win-Win-Situation”, da die Entwickler mehr Einnahmen erhalten und die Spieler besser auf sie zugeschnittene Werbung erhalten. Viele Spieler empfinden die Aufforderung zu den In-App-Käufen allerdings eher als störend, wenigstens wird diese fortan wohl besser auf die eigenen Bedürfnisse angepasst werden.
Download der Google Play Services 4.4
Auch bei dem letzten von Google genannten Highlight der neuen Play Dienste geht es gewissermaßen um Geld. So wird die so genannte WalletFragment API eingeführt, die laut Google eine einfache Integration von Google Wallet Instant Buy, also den Sofortkauf von Waren, in vorhandene Apps ermöglicht. Somit können Entwickler eine unkomplizierte Methode zur Bezahlung unmittelbar innerhalb einer App anbieten, anstatt erst umständlich zu einer Website zur Bezahlungsabwicklung umleiten zu müssen.
Zwar wird die Aktualisierung im Moment weltweit ausgerollt, doch wie immer kann es für den einen oder anderen dennoch etwas länger bis zur tatsächlichen Verfügbarkeit dauern. Wer nicht länger warten möchte, kann die obige APK herunterladen und über einen Dateibrowser manuell installieren. Erforderlich ist hierfür lediglich, in den Sicherheitseinstellungen des Android-Gerätes die Installation von Apps aus unbekannten bzw. unsicheren Quellen zu aktivieren. Künftige Updates gibt es natürlich trotzdem automatisch, da die App von Google signiert wurde.
via androidnext.de
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