Willkommen bei Android



Du hast gerade Dein erstes Android-Gerät erstanden oder bist noch nicht lange dabei? Dann bist du hier genau richtig. An dieser Stelle werden wir künftig einen systematischen Überblick über das Thema Android geben. Fangen wir an mit dem Betriebssystem selber.
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© Shutterstock/BrAt82/ANDROIDPIT
Vielen Nutzern von Android-Smartphones und -Tablets ist gar nicht wirklich bewusst, was sie da überhaupt haben. Vielleicht bist Du einfach nur in den Laden gegangen, um Dir beispielsweise einGalaxy S5 zu kaufen, ohne Dir aber unbedingt über das Betriebssystem Gedanken zu machen. Das ist völlig in Ordnung, nur verpasst Du dabei den meisten Spaß.

Woher kommt Android?

Android ist heute das mit großem Abstand meistgenutzte mobile Betriebssystem der Welt mit einem globalen Marktanteil von knapp 80 Prozent. Es begann mit Andy Rubins Gründung einer gleichnamigen Firma im Jahr 2003, welche 2005 von Google gekauft wurde. Seinen offiziellen Anfang nahm das System Android erst im Jahr 2008, als das HTC Dream auf den Markt kam. Google benennt die verschiedenen Android-Versionen alphabetisch nach Süßspeisen und ist so mittlerweile von Android 1.5 Cupcake über die Versionen Donut, Éclair, Froyo, Gingerbread, Honeycomb, Ice Cream Sandwich und Jelly Bean zu aktuell Android 4.4 KitKat gekommen. Im Herbst erwartet uns Version L, deren Name noch unklar ist.

Was macht Android so besonders?

Ein Betriebssystem besteht aus komplexer Software, welche seine Hersteller in der Regel genau überwachen und kontrollieren. Das ergibt Sinn, ist aber wenig demokratisch. Nehmen wir Apples iOS als Beispiel: Das System ist super optimiert und läuft zuverlässig - jedoch kann der Nutzer am Ende praktisch nichts daran verändern. Es ist, was es ist und bleibt auch so, es sei denn, Apple nimmt selbst Veränderungen vor. Nicht so bei Android!
Das System wird quelloffen entwickelt, das heißt, seine Code-Basis ist frei einseh- und veränderbar. Natürlich gibt Google gewisse Richtlinien vor, aber im Prinzip können Hobby-Entwickler weltweit ihre eigenen Ideen auf Basis dieses Codes umsetzen. Das ist einer der Gründe, warum es derart viele Android-Apps gibt, aber das wird eines der nächsten Themen sein. Der Punkt ist: Im Prinzip kannst Du an Deinem Android-Smartphone alles nach Herzenslust Deinen Vorstellungen entsprechend verändern, sei es der Look oder sogar die Funktionen. Die Möglichkeiten sind fast grenzenlos und so ist es auch die Android-Nutzererfahrung.

Android und die Hersteller

Anders als Apple ist Google nicht selber ein Hersteller von Smartphones, es bietet lediglich die Software an. Die Geräte, die am Ende im Laden stehen, kommen von Samsung, Sony, HTC, LG und Co. Dafür erlaubt Google den Herstellern, ihre eigenen Interpretationen von Android zu entwickeln, sogenannte Herstelleraufsätze. Deswegen sieht die Benutzeroberfläche eines Galaxy S4 völlig anders aus als die eines HTC One oder Sony Xperia Z2 und so weiter. Die Hersteller wollen sich von der Konkurrenz abheben, weshalb sie die Android-Basis nehmen und auf ihre Art interpretieren, sie anders umsetzen, nicht nur optisch, sondern auch funktional. Jedoch bleibt der Kern die jeweilige Android-Version, auf die der Herstelleraufsatz basiert. Der von Samsung heißt beispielsweise TouchWiz, der von HTC Sense, der von LG Optimus UI und so weiter.
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Fast jeder Hersteller gibt seiner Benutzeroberfläche einen eigenen Look. Doch nur der auf dem Nexus (Mitte) ist das Original. / © Sony, Samsung, Google, HTC, LG, AndroidPIT

Vor- und Nachteile von Android

Die Vorteile liegen auf der Hand und sind bereits angeklungen: Android entwickelt sich schnell und flexibel und bietet immer wieder neue kostenlose Funktionen, die in Form von Updates bei Dir ankommen. Dazu bietet es ein lebendiges Ökosystem an häufig kostenloser Zusatzsoftware und Designs. Es ist das wirklich spannendste und flexibelste mobile Betriebssystem auf dem Markt. 
Die Nachteile haben allerdings denselben Ursprung wie die Vorteile: Dadurch, dass Android in so vielen Formen auftritt, ist es für Google bedeutend schwerer, es zu koordinieren und zu optimieren als beispielsweise für Apple, dessen Betriebssystem im Prinzip immer nur in einer Variante existiert. So kann es je nach Smartphone mitunter dauern, bis die neueste Android-Version vom Hersteller angepasst wurde und bei Dir ankommt, es sei denn, du besitzt ein Nexus-Smartphone. Das ist eine Modellreihe, die von Google direkt betreut wird und mit purem Android läuft (ohne Herstelleraufsatz) und daher auch immer auf aktuellem Software-Stand ist.

Fazit

Wir hoffen, dass du nun einen etwas bewussteren Blick auf Android hast, denn ohne dieses System wären Dein Smartphone und mit ihm Deine Nutzererfahrung radikal anders. Es lohnt sich wirklich, sich ein bisschen mit der Thematik auseinanderzusetzen und zu entdecken, was man alles mit seinem Smartphone anstellen kann. Die überwiegende Mehrheit der Nutzer kratzt bestenfalls an der Oberfläche.
Im nächsten Schritt werden wir einen Blick auf das Android-Smartphone werfen, wie es aus der Box kommt und was man damit alles bereits vom Werk aus machen kann.

Die Google-Dienste

Da Google Dein Smartphone mit dem Betriebssystem versorgt, hat es vom Werk aus auch bis zu 30 mehr oder weniger nützliche Apps für alle erdenklichen Lebensbereiche vorinstalliert. Sie findest du abhängig davon, ob Du ein pures Google-Phone (Nexus) oder eines von einem anderen Hersteller wie beispielsweise Samsung oder HTC hast. Sie sind zumeist fähige, gut nutzbare und oft miteinander vernetzte Apps, manche würden sagen, die besten ihrer Art, jedoch gibt es oft zahlreiche Alternativen. Wir nennen hier keine, da das den Rahmen sprengen würde.
Ob Du die Google-Apps nun verwendest oder sie gegen andere ersetzt, ist persönliche Geschmackssache. Der Form halber sei erwähnt, dass Kritiker Google und seinen Diensten vorwerfen, unerhört viele Daten über den Nutzer zu sammeln und somit dessen Privatsphäre zu missachten. Das kann man so sehen, muss man aber nicht. Fakt ist: Google sammelt sehr viele anonymisierte Daten über Dich und Dein Online-Verhalten. Nur so kann es die umfangreichen Dienste anbieten, die wir hier besprechen. Ob das für Dich ein Problem ist oder nicht, musst Du entscheiden. Unter anderem davon hängt ab, ob Du Googles Apps nutzen willst oder nicht.

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Ein Ausschnitt aus den verschiedenen eigenen Apps, die Google im Play Store anbietet. Nicht alle davon findet man standardmäßig auf Smartphones, gerade die obere Hälfte jedoch schon. / © ANDROIDPIT

Schauen wir uns nun die wichtigsten Google-Apps an, die auf jeden Fall bei Dir vorinstalliert sind:

Chrome: Das ist Googles Standard-Browser, über den Du im Internet surfen kannst. Er ist gleichzeitig der weltweit meistgenutzte mobile Browser und wird ständig von Google verbessert.
Maps: Der Kartendienst von Google bedarf keiner Vorstellung, jeder kennt ihn, fast jeder nutzt ihn. Maps zeigt Dir an, wo du bist, führt dich ans jeweilige Ziel und bietet darüber hinaus mannigfaltige Funktionen und Zusatzinformationen über Orte, den Weg dorthin und die aktuelle Umgebung. Eine echte Alternative gibt es unter Android nicht. Aber Vorsicht: Google Maps zieht etwas am Datenvolumen. Solltest du also nicht viel zur Verfügung haben, setze es sparsam ein, wenn Du unterwegs bist. Was man dagegen tun kann, siehst Du via die folgenden Links.
Google Play Store: Dies ist Dein virtueller Marktplatz für Apps, Filme, TV-Serien, Musik und mehr. Hier findest du so ziemlich alles, was Du Dir vorstellen kannst, und in Verbindung mit Diensten wie Google Play Music/Movies/Books/Games/Kiosk kannst Du im Prinzip Deinen gesamten Medienkonsum über Dein Smartphone abwickeln. In erster Linie aber ist diese App das Eintrittstor in Googles App-Store, den größten der Welt. Außerdem verwaltet Ihr hier die regelmäßigen Updates für die jeweiligen heruntergeladenen Apps.

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Die Übersicht im Google Play Store. Von hier aus könnt Ihr die verschiedenen Kategorien erforschen. / © ANDROIDPIT

Gmail: Gmail ist Googles E-Mail-Dienst, der von enorm vielen Menschen genutzt wird. Ob er Dir persönlich gefällt, musst Du herausfinden. Gerade aber wenn Du Googles intelligenten Assistenten Google Now verwenden möchtest, bietet sich Gmail an, da Google Now so besser über Teile Deines Lebens Bescheid weiß und Dir darauf angepasste Informationen liefern kann. Das ist übrigens gleichzeitig eine der großen Beanstandungen der Google-Kritiker.
Fotos: Fotos ist Googles Galerie-App. Sofern Du kein Nexus-Gerät hast, hast Du ohne Zweifel auch eine Galerie des Smartphone-Herstellers. Was Googles App auszeichnet, ist zum Beispiel der automatische Sicherungsdienst, im Zuge dessen Google all Deine Bilder, sofern Du es wünschst, automatisch online sichert, sodass sie nicht verlorengehen können und Du von überall Zugriff drauf hast. Teilweise hübscht Google Bilder und Videos auch für Dich auf, das ist aber bisher eher eine Spielerei, auch wenn sie sich schnell zu etwas wirklich Nützlichem entwickelt.
Hangouts: Dies ist Googles Standard-Chat- und SMS-Dienst. Hier werden Deine Kontakte gebündelt angezeigt und Eure Korrespondenzen verwaltet. Es ist quasi eine Art WhatsApp, nur umfangreicher.

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Noch leben wir nicht ganz im Star-Trek-Zeitalter - der Eindruck entsteht jedoch manchmal schnell. Google sei Dank. / © Google, ANDROIDPIT

Google Suche: Über die Google-Suche muss man wohl nicht viel sagen. Es ist die potenteste Suchmaschine der Welt und das Herzstück Deines Smartphones. In sie ist Google Now integriert, und Du kannst sie teils vom Werk aus, teils mit ein paar Anpassungen, auch per Sprache aktivieren und bedienen.
YouTube: Auch hier ist keine Einleitung nötig. YouTube kennt jeder. Der Video-Dienst wurde nicht von Google entwickelt, aber aufgekauft.

Drive: Drive ist in Verbindung mit Docs ein Dienst, der es Dir erlaubt, Texte, Präsentationen, Tabellen und mehr zu erstellen und online abzulegen. So sind sie von überall aus nutz- und bearbeitbar, ob auf dem Computer oder dem Smartphone. Grundlegend ist Drive einfach eine digitale Ablage für Deine Daten, und wie schon im Fall der App Fotos gibt Google Dir hier einige Gigabyte Speicher zur kostenlosen Verwendung.
Dies sind die vielleicht wichtigsten grundlegenden Apps, die auf jedem Android-Smartphone vorinstalliert sind. Du kannst sie teils deaktivieren, sollten sie Dich nicht interessieren.

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LGs Alternativen zu Apps, die Google in Android vom Werk aus mitliefert (links) und die von Samsung. / © ANDROIDPIT

Zu diesen und den restlichen Google-Apps bieten die Smartphone-Hersteller oft eigene Alternativen an, zum Beispiel für die Google-Kamera, die Bildergalerie, das Telefonbuch, den Musikdienst, den E-Mail-Dienst, den Kalender, den Wetterdienst, den Dateimanager, die App zum Erstellen von Notizen und so weiter. Samsung beispielsweise ist sehr bemüht (wenn auch bisher erfolglos), sich von Google in Sachen Software unabhängiger zu machen, und so sind seine Smartphones voll mit Samsung-Diensten, aber ähnliches gilt für viele andere Hersteller auch. Häufig muss man aber ganz ehrlich sein und feststellen, dass diese herstellereigenen Dienste denen von Google nicht das Wasser reichen können. Dann lohnt oft doch schon eher ein Blick in das endlose Angebot des Play Stores.

Wie und wo kriege ich Apps?
Als Android-Nutzer ist Deine erste und mehr oder weniger einzige Adresse der Google Play Store, der größte App-Marktplatz der Welt. Es gibt immer wieder Möglichkeiten, Apps auf anderem Wege zu beschaffen, doch das kann mitunter in Puncto Sicherheit riskant sein und sogar ins Illegale reinreichen, weshalb wir davon abraten (es sei denn natürlich, es ist ein offizieller Download von einer vertrauenswürdigen Anbieterseite). In 95 Prozent der Fälle ist ein sogenannter "Sideload" aber gar nicht notwendig, denn im Play Store gibt es genug Auswahl.
Ich kann aus eigener Erfahrung sagen: Anfangs mag der Play Store wie ein Ungetüm wirken, das einen überfordern kann. Ich selber habe eine Weile gebraucht, bis ich ihn wirklich angenommen und begonnen habe, ihn sinnvoll zu nutzen. Diese Skepsis weicht schnell, wenn Du erst mal angefangen hast, Dich mit ihm zu beschäftigen. Schnell wird er sich dann als extrem nützlich erweisen.
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Die Hauptansicht mit zahlreichen App-Listen darunter (links) und die Übersicht der eigenen Apps. / © ANDROIDPIT

Wie finde ich, was ich suche?

Um Ordnung in das Chaos zu bringen, ordnet Google die Apps in die Kategorien Apps, Filme, Bücher, Spiele, Musik und Kiosk. Diese einzelnen Abteilungen haben im linken Reiter in der obersten Zeile jeweils noch mal zahlreiche Unterkategorien, die das Suchen enorm vereinfachen. In den anderen Tabs findet Ihr Bestseller-Listen, neue Apps und so weiter. Ganz zentral für die Orientierung sind aber vor allem die thematisch geordneten App-Listen, die in jeder Kategorie und der Hauptansicht unter Startseite beim Scrollen nach unten zu finden sind, wie Alltagshelfer, Filme für die ganze Familie, Offline-Spiele und dergleichen.
Der Play Store lässt sich genau so durchsuchen wie YouTube oder das Internet via Google selbst. Einen Blick solltest Du bei den einzelnen Apps immer auf die Bewertungen haben, also die große Kommazahl, die auf jeder App-Seite sichtbar platziert ist. Das ist der Durchschnittswert. Darüber hinaus gibt es erkennbare Einzelbewertungen der Nutzer. Natürlich findet Ihr hier auch eine Beschreibung der App selbst und oft ein sogenanntes Changelog, also eine Auflistung all dessen, was nach dem letzten Update neu ist. Dies ist der Hauptteil, zu finden unter dem Installieren-Button und den großen Weiterleitungssymbolen. Außerdem kannst Du auf den App-Seiten erfahren, wie häufig die App bereits heruntergeladen wurde, wie groß die Datei ist und wann sie ihr letztes Update erhalten hat.
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Die weiterführenden Links zu ähnlichen Apps, der entsprechenden Kategorie und die Durchschnittsbewertung (links) und die Ansicht der individuellen Bewertungen. / © ANDROIDPIT
Viele Apps im Play Store sind kostenlos, einige jedoch nicht. Teils gibt es Demo- oder Basisversionen, die kostenpflichtig erweitert werden können. Sollte Dir eine App nach dem Kauf missfallen, hast Du zwei Stunden Zeit, um Dein Geld zurückzuverlangen. Das Bezahlen funktioniert denkbar einfach. Gib einmalig Deine Kreditkartendaten ein oder wickle die Transaktion über PayPal, Google-Play-Geschenkkarten oder, abhängig vom Netzanbieter, Deine Mobilfunkrechnung ab. 

Was noch?

Der Play Store ist mehr als nur ein Sammelbecken für Apps. In ihm kannst Du auch Deine Medien in App-Form verwalten, also Musik, Filme, Bücher und mehr. Dafür sind auf Deinem Smartphone Apps wie Google Play Music, Play Books, Play Games, Play Kiosk und Play Movies. Über diese Apps kannst Deine Apps in den jeweiligen Kategorien verwalten und die unterschiedlichen Bereiche direkt durchstöbern. Aber das geht natürlich auch über die zentrale Play-Store-App.
Das eigentliche Herunterladen der Apps geschieht über den Installieren-Button und kann vom Smartphone selber gestartet werden oder vom Play Store im Computer-Browser. Dort sollte Dein Gerät erkannt und direkt angesteuert werden (wie wir hier gezeigt haben). Der Download läuft automatisch ab, und die App installiert sich dann ohne Dein Zutun. Zuvor wird jedoch noch angezeigt, welche Berechtigungen die App einfordert. Das ist wichtig und sollte nicht sorglos übergangen werden. Manche Apps sollten Dich stutzig machen, zum Beispiel, wenn ein Wallpaper Changer Zugriff auf Deine SMS verlangt. Apps benötigen Zugriff auf verschiedene Aspekte Deines Smartphones um ihre Augabe erfüllen zu können, doch hier gibt es Schwarze Schafe, und dafür solltest Du eine Sensibilität entwickweln.
Was Ihr bereits alles an Apps angehäuft habt, sehr Ihr im ausklappbaren Menü Play Store über einen Wisch nach rechts unter Meine Apps. Damit wäre grob alles gesagt. Bei weiteren Fragen, wende Dich gerne im Kommentarbereich an uns. Für den Moment heißt es aber erst mal erforschen und downloaden bis der Klickfinger qualmt oder der Datenspeicher schlapmacht.

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